Ukraine-Update

Nach langer Zeit wollte ich mal wieder was zum aktuellen Stand des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine schreiben. Stellt sich raus: meine Beschreibung vom September 2022 – ja, das ist schon über ein Jahr her – ist eigentlich immer noch zutreffend. Mit leichten Detailabweichungen bei den anstehenden Waffenlieferungen an die Ukraine.

Die seit längerem andauernden Offensivbemühungen der Ukraine haben jedenfalls noch keine signifikanten Erfolge gezeitigt, allerdings sagt das für die Zukunft wenig aus – Geschichtsinteressierten sei der “schwarze Tag des deutschen Heeres” von 1918 zu Studienzwecken ans Herz gelegt. Es scheint im Moment ein Stellungs- und Abnutzungskrieg zu sein, und aus meiner Sicht ist längerfristig unklar, ob das eher den Ukrainern oder den Russen in die Hände spielt. Die notwendigen Daten zur Bewertung wie z.B. inwiefern die russische Rüstungsindustrie in der Lage ist, ausreichend Material zu produzieren, verstecken sich im Nebel des Krieges.

Ähnlich wenig Berichtenswertes gibt es übrigens von der Scholzschen Zeitenwende. Nicht mal den adäquaten Ersatz für an die Ukraine geliefertes Material hat die Bundeswehr bzw. das Verteidigungsministerium bis jetzt in die Tat umgesetzt, und die ursprünglich versprochene Kombination aus “100 Mrd. Sondervermögen + 2% Ziel” ist schon lange ad acta gelegt worden – das denkbare Maximum scheint derzeit eine Auffütterung des Verteidigungshaushalts durch das Sondervermögen auf das 2%-Ziel in den kommenden paar Jahren. Wobei die Personalsituation bei der Bundeswehr nun auch nicht so aussieht, wie wenn man das allerneueste Material in großen Mengen überhaupt einsetzen könnte. Aber wenigstens könnte man versuchen, das alte kaputte Material instandzusetzen oder zu ersetzen. Und vielleicht mal einen anständigen Munitionsvorat anzulegen – Munition soll ja wichtig sein im Gefecht, habe ich als Ungedienter jedenfalls mal gehört.