2020 war das “Corona-Jahr”, wie nicht nur die Themen fast aller meiner Beiträge hier im Blog nahelegen. Zum ersten Mal Pandemie. Klar ist: braucht man nicht nochmal. Die Verfügbarkeit einer wirksamen, nebenwirkungsarmen Impfung macht Hoffnung, dass zumindest die zweite Jahreshälfte weitgehend pandemiefrei wird.
Aber auch neben dem alles überschattenden Thema gab es bemerkenswerte Dinge.
Brexit. Jetzt doch mit Vertragswerk. Alles richtig gemacht, liebe Briten. Die EU wird ihren langen Weg des Siechtums nun ohne euch fortsetzen.
Luftqualität. Dank des großen Live-Experiments “die Pandemie reduziert das Verkehrsaufkommen drastisch” haben wir nun nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch nachgewiesen, dass der Individualverkehr quasi gar nichts zur Luftschadstoffbelastung beiträgt. Wie gut, dass die Maßnahmen zielgenau auf den Individualverkehr ausgerichtet waren.
Rundfunkgebühr. 86ct pro Monat sind der Unterschied zwischen “leben” und “sterben”. Dabei hat der ÖR-Rundfunk auch während der Pandemie eindrucksvoll nachgewiesen, wie komplett verzichtbar er ist. Egal zu welchem Thema, auf die komplette Einseitigkeit der Berichterstattung kann man sich stets verlassen. Vermutlich meinen das die Intendanten, wenn sie den ÖR-Rundfunk als den “verlässlichen Partner der Bürger” darstellen.
Wahlen. Kann man (in Deutschland) problemlos rückgängig machen, wenn man sich leichtsinnigerweise von den Falschen wählen lässt. Was erlaube Landtag! Steht Ersatz nur in Form der Mauermörder- und Stasipartei bereit – egal. Gilt wohl schon als kleineres Übel. Wahlen in den USA und ihre teils fragwürdige Durchführung inklusive “warum sollten wir prüfen, ob jemand tatsächlich wahlberechtigt ist” und “Wahlcomputer sind eine super Sache, lass’ sie uns ans Internet anschließen” sind medial gesehen keinen Aufreger wert, solange die (aus Mediensicht) richtige Seite gewinnt.
Verschlüsselung. Nach dem großartigen Erfolg des NetzDG nach dem Muster “Verschiebung ins Privatrecht” und “mir doch egal, wie das bewerkstelligt wird, ich will das so haben” jetzt also die Vorbereitung zum Todesstoß für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Erinnert an den Flop mit der Kinderpornosperre, wo die gesamte Politikerkaste ihre komplette Ahnungslosigkeit schon einmal unter Beweis gestellt hat.
Verbrennerverbot. Man ist auf dem Weg, die EU bereitet alles Notwendige vor. Ich tippe auf spätestens 2030. Egal ob explizit oder implizit (wie der erste Entwurf zur Euro-7-Abgasnorm nahelegt). Man wird wohl als rational denkender Mensch ins “Kubanische Modell” flüchten müssen – die alten Verbrenner-Schätzchen pflegen, solange es geht. Mal die Ostdeutschen fragen, die haben ja Trabbi-Erfahrung.
EU-Präsidentschaft. Ursula von der Leyen macht da weiter, wo sie im Verteidigungsministerium aufgehört hat. Selbstinszenierung, sinnlose Initiativen, planloses Vorgehen, teure Berater. Wer hätte das vorhersagen können, dass eine Universalversagerin, die schon als Familienministerin und Arbeitsministerin erfolgreich ihre grenzenlose Inkompetenz zur Schau gestellt hat, auf diesem wichtigsten der EU-Posten ebenfalls dilettiert.
Gleichstellung. Auf Tampons gilt nun der ermäßigte Mehrwertsteuersatz. Was für ein Fortschritt! Feministinnen dieser Welt, jubiliert. Wenn das ein wichtiges Thema war, sind wir dem Paradies ganz nah.
Klimakatastrophe. Fand wieder nicht statt. Wie jedes Jahr wurden aber erfolgreich diverse Ereignisse, die auf menschliches Versagen zurückzuführen sind bzw. völlig normal sind (ausufernde Waldbrände, beispielsweise in Australien – warum hörte niemand auf die Aborigines?), als Menetekel für die baldige Katastrophe missverstanden. Oberalarmist Rahmstorf vom PIK warnte mal wieder vor dem Anstieg des Meeresspiegels, obwohl auch hier überhaupt kein “Signal” zu erkennen ist – der Meeresspiegelanstieg ist quasi konstant seit 150 Jahren. Egal, nächstes Jahr kommt wieder “der Golfstrom reißt ab”. Und neue Hitzerekorde. Und natürlich die Trockenheit! Da enttäuschte der Sommer 2020 leider ganz gewaltig, lag er doch deutlich über dem langjährigen Mittel. Scheiß Klima, hält sich an keine Prognose. Sowohl der Hitzesommer als auch die vielfach vorhergesagte sommerliche Dürre fiel ins Wasser.
Energiewende. Schreitet planmäßig voran (ähnlich dem Sozialismus in der DDR). Wichtigste Errungenschaft 2020: nach der erfolgreichen Abschaltung von Philippsburg 2 an Silvester 2019 wurden nun im Mai endlich die Kühltürme gesprengt. Da wollte wohl jemand ganz sicher gehen, dass das Kraftwerk als Notreserve nicht zur Verfügung steht. Nicht auszudenken, wenn dieser Elan und diese Termintreue beim BER an den Tag gelegt worden wäre. Oder bei der Elbphilharmonie. Oder bei der Digitalisierung des Schulunterrichts. Jedenfalls ist die Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke in der post-Fukushima-Ära das beste Argument dafür, dass die Klimakatastrophe offenbar ein minimales Risiko ist: denn es muss ja kleiner sein als das Risiko des Weiterbetriebs der Kernkraftwerke, um im Gegenzug die diversen Kohlekraftwerke schnellstmöglich abschalten zu können. Also sehr nahe an 0.
Wer bis hier durchgehalten hat, hat sich sein “Guten Rutsch ins neue Jahr” redlich verdient. Bis bald in 2021.